Die Räumung von Kampfmitteln ist leider noch immer ein sehr bedeutendes und aktuelles Thema. So existieren allein aus Bombardierungen im Zuge des Zweiten Weltkrieges in Deutschland noch geschätzte 250 Tausend Tonnen ungeborgenes Sprengmaterial. Hinzu kommen erhebliche Vorkommen aus Artillerie- und Infanteriekämpfen, sowie aus der Rüstung und unsachgemäßen Vernichtung. Neben der Kampfmittelbelastung in Deutschland gibt es eine Vielzahl weiterer Länder, die von Munitions-Altlasten vergangener wie auch aktueller Konflikte betroffen sind. Wesentliche Schwerpunkte bei der Räumung stellen zunächst eine zuverlässige Detektion und idealerweise die Identifikation dieser Kampfmittel dar. Aufgrund der enormen Kampfmittelbelastung ist nicht nur eine hohe Effizienz, sondern auch eine sehr gute Verlässlichkeit der gewählten Untersuchungsverfahren von großer Bedeutung. Viele der Verfahren, die bei der Ortung der Kampfmittel heute eingesetzt werden, stammen aus der Geophysik. Diese Nähe zur Geophysik schafft daher die Möglichkeit die Erkenntnisse, die sich Geophysiker*innen erarbeiten, in den Bereich der Kampfmittelräumung zu übertragen.
Leitung:
Peggy Gödickmeier (TU Freiberg),
Jan-Philipp Schmoldt (Tauber),
Christopher Virgil (TU Braunschweig)
Sprecher:
Jan-Philipp Schmoldt
Kontakt: ak_kmd.leitung@dgg-online.de
Ziele
Das Ziel dieses Arbeitskreises ist es, eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zum Themenbereich der Kampfmittelräumung zu schaffen. Dabei ist ein erstes, wichtiges Anliegen die Identifikation offener Fragestellungen und daraus resultierend die Formulierung von Problemen als potentielle Schwerpunktthemen für weitere wissenschaftliche Untersuchungen. Dies soll im engen Kontakt mit den Kampfmittelräumdiensten, Firmen, Ingenieurbüros, Behörden und anderen Interessengruppen stattfinden. Im Weiteren soll den identifizierten Schwerpunkten durch die gemeinsame Entwicklung neuer aber auch Weiterentwicklung bereits bestehender Methoden zur Kampfmitteldetektion und -identifikation begegnet werden. Diese Entwicklungen sollen explizit sehr breit aufgestellt werden. Das bedeutet, dass sowohl technische (Weiter-)Entwicklungen, wie im Bereich der Sensortechnik oder für Trägersysteme, als auch die Softwareentwicklung und mögliche Auswertestrategien verbessert werden sollen. Darüber hinaus soll der Arbeitskreis nicht ausschließlich eine Plattform für Anwender und Entwickler sein, sondern eine Möglichkeit schaffen, den (akademischen) Nachwuchs in Kontakt mit Anwendern zu bringen. Dabei können innovative Forschungsansätze in Kooperation mit Praxispartnern, zum Beispiel in Form von Qualifizierungsarbeiten, realisiert werden und ein Wissenstransfer in beide Richtungen erfolgen. Infolge dieses Austauschs lässt sich gleichermaßen die Sichtbarkeit dieser Thematik im Bereich Lehre und deren Angebot für die Nachwuchsforschung stärken.
Anhand der Ergebnisse des Arbeitskreises soll die Güte und Effizienz der Kampfmittelräumung im Allgemeinen optimiert werden und die Sicherheit für Personen, Schutzgüter und die Umwelt erhöht werden.
Mitglieder
Name | Organisation / Ort |
André Fahl | Nolte Geoservices GmbH, Nottuln |
Andreas Hördt | TU Braunschweig |
Andreas Junge | Goethe Universität Frankfurt am Main |
Anja Klotzsche | Forschungszentrum Jülich, Universität zu Köln |
Christopher Virgil | TU Braunschweig |
Edgar Schwab | SeaTerra GmbH |
Jan Igel | LIAG Hannover |
Jan-Philipp Schmoldt | Tauber-Herklotz-Consult, Greven |
Johannes Stoll | Mobile Geophysical Technologies |
Marc Seidel | GEOMAR Kiel |
Markus Schiffler | Leibniz IPHT |
Mathias Scheunert | TU Bergakademie Freiberg |
Matthias Bücker | TU Braunschweig |
Michael Horn | Schollenberger Kampfmittelbergung GmbH |
Niklas Allroggen | TU Potsdam |
Oliver Geisler | Eggers Kampfmittelbergung GmbH |
Peggy Gödickmeier | TU Bergakademie Freiberg |
Sascha Weit | TU Bergakademie Freiberg |
Tina Wunderlich | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Torsten Frey | GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung |
Volkmar Schmidt | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |