Open Access – wissenschaftliche Informationen ohne Barrieren

Mit dem Begriff Open Access wird der offene und freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur im Internet umschrieben. Hinter dem Konzept von Open Access steht der Gedanke, dass wissenschaftliche Informationen, zum Beispiel Publikationen, aber auch Daten, für den Nutzer unentgeltlich und ohne technische oder rechtliche Hürden digital abrufbar und nutzbar sein sollten. Wissenschaftlern oder auch interessierten Bürgern soll damit ein unkomplizierter Zugang zu Forschungsergebnissen ermöglicht werden.

Informationen über Open Access im Bereich Geophysik finden Sie auf der Informationsplattform Open Access, hier speziell auf den Seiten zu den Geowissenschaften und zur Physik.

Open Access ist eine Idee aus der Wissenschaft für die Wissenschaft: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft, der Wissenschaftsrat, die Hochschulrektorenkonferenz und der Deutsche Bibliotheksverband gehörten zu den ersten Unterzeichnern der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen vom 22. Oktober 2003.

Die Berliner Erklärung war ein wichtiger Meilenstein in der Etablierung von Open Access im deutschen Wissenschaftssystem darstellt. Die Unterzeichner bekennen sich darin zur Unterstützung und Förderung von Open Access. Bis heute haben mehr als 500 deutsche und internationale Organisationen die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen unterzeichnet und laufend kommen weitere hinzu.

Warum ist Open Access wichtig?

If I saw further than other men it was because I was standing on the shoulders of giants.“ Dieses Zitat stammt vom berühmten Physiker Isaak Newton. Es zeigt, dass Forschung stets auf den Ergebnissen vorangegangener Forschung aufbaut. Der Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen ist essentielle Voraussetzung für jede Forschungstätigkeit.

Auch für die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Innovationen und als Impulsgeber für neue Ideen ist der ungehinderte Wissensfluss eine wichtige Rahmenbedingung. Je einfacher Forschungsergebnisse auffindbar und verfügbar sind, desto besser können sie Grundlage weiterer Forschungsaktivitäten sein. Open Access ermöglicht diesen schnellen und komfortablen Zugriff auf relevante wissenschaftliche Inhalte. Davon profitiert auch die Gesellschaft insgesamt: Jeder Interessierte kann Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Publikationen im Internet finden, sie herunterladen, lesen und weitergeben.

Wie wird Open Access finanziert?

Auch wenn Open Access-Publikationen für den Nutzer unentgeltlich abrufbar sind, bedeutet dies nicht, dass Open Access völlig kostenlos ist. Denn auch das Publizieren und Bereitstellen von Open-Access-Inhalten verursacht Kosten.

Allerdings fallen bei Open Access die Publikationskosten anders an: Nicht mehr die Endnutzer, wie zum Beispiel Bibliotheken oder Käufer der wissenschaftlichen Zeitschriften, tragen die Publikationskosten, vielmehr verlagern sich diese an den Anfang der Publikationskette. Zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen gibt es verschiedene Modelle, zum Beispiel über Publikationsgebühren, die von Autoren oder ihren Einrichtungen getragen werden – über Publikationsfonds oder institutionelle Mitgliedschaften von wissenschaftlichen Einrichtungen bei Open-Access-Verlagen.

Text leicht modifiziert nach „Bundesministerium für Bildung und Forschung“

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