Emil Wiechert
Geboren am 26. Dezember 1861 in Tilsit (Ostpreußen)
Gestorben am 19. März 1928 in Göttingen
Emil Wiechert gilt auch international als der Gründungsvater des Fachgebietes Geophysik. Bis heute ist er als einer der bedeutendsten Seismologen Deutschlands, wenn nicht sogar weltweit, anerkannt.
Das von ihm gegründete seismische Observatorium in Göttingen ist als Wissenschaftsdenkmal bis heute mit den historischen Instrumenten in Betrieb. Emil Wiechert ist einer der Gründer der Association Internationale de Séismologie, aus der die heutige International Association of Seismology and Physics of the Earth’s Interior (IASPEI) hervorgegangen ist. Ebenso war er ordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, sowie korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.
Emil Wiechert selber erhielt zahlreiche Ehrungen und stand in ständigem Austausch mit den führenden Physikern seiner Zeit (wie Hendrik Antoon Lorentz, Albert Einstein oder Max Planck) und nahm regen Anteil an den rasanten Entwicklungen auf vielen Feldern der Physik, so auch der Entwicklung der Relativitätstheorie. Er gab ebenso den Anstoß zur Gründung der Deutschen Seismologischen Gesellschaft, zu deren erstem Vorsitzenden er in Leipzig gewählt wurde und woraus 1924 die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) hervor ging. Sogar ein Krater auf der Rückseite des Mondes ist nach Emil Wiechert benannt.
Bisherige Preisträger und Preisträgerinnen
2024 Andreas Weller, Clausthal
2022 Mioara Mandea, Paris
2019 Barbara Romanowicz, Berkeley und Paris
2017 Sierd Cloetingh, Utrecht
2014 Rainer Kind, Potsdam
2011 Fritz M. Neubauer, Erftstadt bei Köln
2009 Manik Talwani, Houston/TX, USA
2006 Mark D. Zoback, Stanford/CA, USA
2003 Erhard Wielandt, Stuttgart
1998 Friedrich Busse, Bayreuth
1998 Karl-Heinz Rädler, Potsdam
1997 Gerhard Müller, Frankfurt am Main
1996 Stanley K. Runcorn, Newcastle-upon-Tyne, UK (posthum)
1993 Norman F. Ness, Newark/DE, USA
1988 Carlo Morelli, Triest, Italien
1986 Don L. Anderson, Pasadena/CA, USA
1982 Ulrich Schmucker, Göttingen
1978 Leon Knopoff, Los Angeles/CA, USA
1973 Ludwig Biermann, München
1969 Sidney Chapman, Fairbanks/AK, USA
1964 Inge Lehmann, Kopenhagen, Dänemark
1956 Beno Gutenberg, Pasadena/CA, USA
1956 Albert Defant, Innsbruck, Österreich
1955 Julius Bartels, Göttingen
Voraussetzungen
Seit 1955 wird die Emil-Wiechert-Medaille für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geophysik alle 2-3 Jahre vergeben.
Einzureichende Unterlagen
Ein oder mehrere Nominierende verfassen eine Laudatio oder mehrere Laudationes, aus denen die besondere Leistung hervorgeht. Eine Liste der wesentlichen Veröffentlichungen und eine kurze Zusammenfassung des wissenschaftlichen Wirkens der zu nominierenden Person sind hilfreich. Die kurze Zusammenfassung wird bei der Preisvergabe vorgelesen.